Ab dem 1. Juli 2022 können psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, welche die eidgenössischen Anforderungen erfüllen und eine kantonale Zulassung haben, ihre Tätigkeit selbstständig ausüben und ihre Leistungen über die Grundversicherung abrechnen. Voraussetzung ist, dass die Psychotherapie zuvor ärztlich angeordnet wird.

Wer kann Anordnungen ausstellen?
Ein Facharzt oder eine Fachärztin mit Fachtitel in Allgemein-, Innerer Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie oder in Kinder- und Jugendmedizin.
Wie sieht der Ablauf aus?
Die Anordnung gilt für 15 Therapiestunden und ist zeitlich nicht befristet. Soll die Therapie fortgesetzt werden, ist ein Informationsaustausch zwischen der anordnenden ärztlichen und der ausführenden psychotherapeutischen Fachperson notwendig. Danach können weitere 15 Stunden angeordnet werden. Soll die Psychotherapie nach 30 Stunden fortgesetzt werden, ist eine Kostengutsprache der zuständigen Krankenkasse nötig. Der Fortsetzungsantrag hat durch den anordnenden Arzt / die anordnende Ärztin zu erfolgen und muss eine durch eine Psychiaterin oder einen Psychiater erstellte Fallbeurteilung enthalten. Der Fortsetzungsantrag kann bereits vor der 30 Stunde bei der Krankenkasse eingereicht werden.
Hinweis: Therapien, die in unserer Praxis vor dem 1. Juli 2022 begonnen wurden, brauchen nun eine Anordnung, weil unsere Psychologinnen und Psychologen ab dem 1.9.2022 nicht mehr im Delegationsmodell, sondern im Anordnungsmodell abrechnen.
Was sich nicht ändert
Wir haben uns trotz Modellwechsel bewusst für die Fortsetzung einer Praxis, mit psychologischen und ärztlichen Fachpersonen unter einem Dach entschieden. Bei entsprechender Indikation, bzw. auf Wunsch unserer Patienten und Patientinnen, bieten wir somit weiterhin interdisziplinäre Behandlungen an. Zudem pflegen wir bei Bedarf und in Absprache mit unseren Patientinnen und Patienten, weiterhin den fachübergreifenden Austausch, um unsere Arbeit zu optimieren.